Welche Vorteile bieten BIM und CDE für Datenmanagement und Abläufe?

CDE und BIM: Die perfekte Kombination für eine erfolgreiche Zusammenarbeit in der Bauindustrie

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BIM (Building Information Modeling) revolutioniert die Baubranche und beschleunigt die digitale Transformation. Zentral dafür ist das CDE (Common Data Environment), ein virtueller Projektraum, der alle Projektbeteiligten vernetzt.

Doch welche Vorteile bieten BIM und CDE für Datenmanagement und Abläufe? Und wie setzen führende Unternehmen diese Technologien ein, um ihre Prozesse zu optimieren?

Erfahren Sie, warum CDE und BIM als Schlüssel für moderne Bauprojekte gelten und wie sie dazu beitragen, Bauprojekte erfolgreicher abzuschließen.

Das Wichtigste in Kürze

• CDE bietet eine zentrale Datenplattform für einen reibungslosen BIM-Workflow.

• Echtzeit-Updates gewährleisten, dass alle Teammitglieder stets auf die neuesten Projektinformationen zugreifen können. Dadurch werden Fehler reduziert und Entscheidungsprozesse verbessert.

• Die Kombination von BIM und CDE führt zu deutlichen Effizienzsteigerungen in komplexen Bauprojekten.

• CDE fördert die Zusammenarbeit durch zentralisierten Zugriff auf Projektdaten und erleichtert so die Kommunikation zwischen allen Beteiligten.

Was versteht man unter CDE?

Common Data Environment ist eine gemeinsame Datenumgebung, wo Projektinformationen – wie 2D-Pläne, 3D-Modelle, Verträge, Berichte und Fotos – zentral gespeichert werden.

Das CDE fungiert als „virtueller Projektraum“ oder „BIM-Projektraum“, der nach internationalen Normen wie der ISO 19650 entwickelt wurde. Gewährleistet werden:

• Einheitliche und geordnete Datenablagen für alle Beteiligten

• Nahtlose Kommunikation und Kollaboration

• Eine unveränderliche Dokumentation der Projekthistorie

Warum ist ein CDE in Bauprojekten wichtig?

Bauprojekte sind oft komplex, mit mehreren Beteiligten – darunter Auftraggeber, Planer, Prüfinstanzen und Bauunternehmen – die häufig an unterschiedlichen Standorten oder gar in verschiedenen Zeitzonen arbeiten.

Diese verteilten Teams benötigen einen zentralisierten Ort, an dem sie auf eine “einzige Quelle der Wahrheit” zugreifen können. Genau hier kommt das CDE ins Spiel.

Ein CDE ist eine cloud-basierte Plattform, die sicherstellt, dass alle Projektbeteiligten in Echtzeit auf die gleichen, aktuellen Daten zugreifen können. Es reduziert Fehler, beschleunigt Prozesse und sorgt für eine bessere Kommunikation zwischen allen Beteiligten.

Die Bedeutung von CDE und BIM in Bauprojekten

CDE und BIM sind zwei der wichtigsten Bausteine, die digitale Transformation in der Bauindustrie vorantreiben.

Gemeinsam ermöglichen sie eine transparente, effiziente und kollaborative Arbeitsweise und bieten entscheidende Vorteile für Bauprojekte jeder Größenordnung und Komplexität.

Verbindung zwischen BIM und CDE

BIM ist ein etablierter Prozess in der modernen Bauindustrie. Viele Fachleute sind bereits mit den Vorteilen gegenüber herkömmlichem Baumanagement vertraut.

Allerdings kann BIM ein sehr komplexer Prozess sein, der aus vielen wesentlichen Elementen besteht. Für eine ideale Nutzung sollte BIM mit einem robusten CDE kombiniert werden.

Ein CDE im BIM-Prozess fördert die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Beteiligten und vereinfacht das Teilen des digitalen BIM-Modells. Dieses Modell wird im Verlauf der Projektrealisierung kontinuierlich erweitert und optimiert.

Ein CDE bietet allen BIM-Nutzern während jeder Hauptphase eines Projekts erhebliche Vorteile. Dazu gehören insbesondere:

bim-Bauprojekten

Der Zugriff auf alle Projektdaten stellt sicher, dass das Design abgestimmt bleibt und die Spezifikationen klar definiert sind.

Dank der stets aktuellen Projektdaten können Auftragnehmer präzise Zeit- und Budgetschätzungen abgeben.

Echtzeit-Updates des Modells und eine einfache Aufgabenidentifikation werden durch die Nutzung eines CDE in Kombination mit BIM ermöglicht.

Nach Abschluss eines Projekts vereinfacht der dauerhafte Zugriff auf das vollständige Modell signifikant die Wartung jeder Struktur.

Sechs wichtige Funktionen eines CDE

Common Data Environment bietet eine Vielzahl essenzieller Funktionen, die die Zusammenarbeit und Effizienz in Bauprojekten erheblich steigern. Insbesondere bei komplexen Infrastruktur- und Bahnprojekten spielen diese Funktionen eine entscheidende Rolle.

1. Schnittstelle zu anderen Systemen

Ein CDE dient als zentrale Drehscheibe, die verschiedene Autorensysteme miteinander verknüpft. Diese Funktion sorgt dafür, dass unterschiedlichste Datenformate importiert und exportiert werden können – zuverlässig, effizient und unabhängig von der Komplexität des Projekts oder der Größe der Datenmengen.

Bei Infrastrukturprojekten, speziell im Bahnsektor, ist eine DOWEBA-Schnittstelle zum Eisenbahnbundesamt nahezu unverzichtbar. Sie ermöglicht es, die umfangreichen Prüfprozesse zu automatisieren, was Zeit und Ressourcen spart.

2. Daten sichtbar machen

Ein integrierter Viewer im CDE dient als gemeinsame Kommunikationsbasis für alle Projektbeteiligten. Unterstützt werden gängige 2D- und 3D-Datenformate wie IFC, CPIXML, CPA und BCF. Über Standardfunktionen hinaus bietet der Viewer erweiterte Möglichkeiten, etwa den Zugriff auf Modelldaten und Attribute.

Bei BIM-Projekten können Teilmodelle zu einem umfassenden Koordinationsmodell zusammengeführt werden, was die Qualität und Konsistenz der Planungsdaten verbessert.

3. Redlining für bessere Zusammenarbeit

Für die Bearbeitung von Modellen und Plänen integriert ein gutes CDE umfassende Redlining-Funktionen. Nutzer können Fehler markieren, Änderungen vorschlagen und Kommentare einfügen.

Im 3D-Viewer können sogenannte Snapshots oder Viewpoints erstellt, kommentiert und als BCF-Dateien exportiert werden. Dies ermöglicht eine gezielte Aufgabenverteilung und Nachverfolgung im Projekt. Wichtig ist dabei, dass die ursprünglichen Dateien unverändert bleiben, da Redlinings auf separaten digitalen Layern gespeichert werden.

4. Automatisierte Workflows

Ein CDE automatisiert Arbeitsabläufe und Standardprozesse, die individuell an die Anforderungen jedes Projekts angepasst werden. Besonders komplexe Prüf- und Genehmigungsprozesse, wie sie in ISO 19650/PAS 1192-2 definiert sind, können direkt im System implementiert werden.

Dokumente werden basierend auf Plan-Codes oder anderen Metadaten automatisch an die zuständigen Prüfer oder Rollen weitergeleitet. Das CDE verfolgt dabei Fristen, sendet Erinnerungen, meldet abgeschlossene Aufgaben und gewährleistet einen nahtlosen Ablauf.

5. Verbindung von 2D- und 3D-Daten

CDE-Systeme erkennen die Beziehungen zwischen verschiedenen Dokumenten und Daten.

Fotos, Prüfberichte oder andere Dateien können automatisch mit Modellen und Plänen verknüpft werden, ohne dass zusätzliche Links manuell erstellt werden müssen. Diese Automatisierung reduziert Fehler und sorgt für konsistente Verknüpfungen.

6. Unterstützung von BIM

CDE-Systeme müssen BIM umfassend unterstützen. Eine CDE-Lösung muss 2D-Pläne verlässlich aus 3D-Modellen ableiten können.

Effiziente Schnittstellen für den Datenaustausch sind entscheidend. Gleichzeitig sind visuelle und teilautomatisierte Prüfungen notwendig, um die Qualität und Genauigkeit der Modelle zu gewährleisten.

Leistungsfähige CDE-Systeme müssen Auftraggeber-Informations-Anforderungen (AIA) und BIM-Abwicklungspläne (BAP) verarbeiten können. Zudem sollten sie 3D-Modelle mit Bauzeitplänen und Kosten verknüpfen können.

Die richtige Wahl der CDE für optimale BIM-Umsetzung

Die Wahl der richtigen Common Data Environment ist entscheidend für eine erfolgreiche BIM-Implementierung.

Angesichts der Vielzahl an verfügbaren CDE-Lösungen wird es jedoch zunehmend schwieriger, die passende Wahl zu treffen. Zudem gibt es einige Missverständnisse, etwa dass CDEs ein Sicherheitsrisiko darstellen, zu komplex oder nicht lohnenswert seien.

Moderne CDEs bieten zwar robuste Sicherheitsmaßnahmen und verbessern den Datenaustausch sowie die Teamkommunikation, doch trotz ihrer fortgeschrittenen Funktionen können sie oftmals nicht als „Single Source of Truth“ über den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks fungieren.

Anwender berichten regelmäßig, dass keine einzelne Plattform alle funktionalen Anforderungen in jeder Projektphase vollständig abdecken kann. Dies führt dazu, dass in unterschiedlichen Phasen mehrere Werkzeuge parallel eingesetzt werden müssen.

Die Abhängigkeit von mehreren Tools kann dabei die Effizienz beeinträchtigen und den Verwaltungsaufwand erhöhen.

Eine erfolgreiche Digitalisierung erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der Technologie, Strategie, Daten, Menschen und Prozesse einbezieht und aufeinander abstimmt.

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Thinkproject optimiert Havellandautobahn-Projekt mit nahtloser BIM-CDE-Integration

Thinkproject unterstützte die Havellandautobahn bei einem Pilotprojekt, bei dem eine 5,5 km lange BIM-Vertragsstrecke im Auftrag von DEGES geplant wurde.

Durch die Integration von BIM und CDE ermöglichte Thinkproject eine zentrale Datenplattform, die die Zusammenarbeit zwischen Fachplanern mit unterschiedlichen Softwarelösungen vereinfachte. Dies führte zu einer „Single Source of Truth“, die Fehler reduzierte und die Prüfung sowie Koordination der Fachmodelle effizienter gestaltete.

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FAQ

cde-bim-umsetzung

openBIM ist eine Initiative zur Verbesserung des digitalen Datenmanagements in der Bauindustrie, die das Fehlen eines universellen Dateiformats für BIM-Lösungen beheben möchte. openCDE, entwickelt von buildingSMART International, verfolgt ein ähnliches Ziel und ermöglicht den Datenaustausch zwischen verschiedenen CDE-Lösungen. Beide Konzepte setzen auf offene Standards, um Informationsverluste und Einschränkungen durch proprietäre Formate zu vermeiden.

Ein digitaler Zwilling ist eine präzise virtuelle Abbildung einer bestehenden oder geplanten Struktur. Diese Darstellung wird während aller Phasen der Projektrealisierung laufend mit neuen und bereits vorhandenen Informationen aktualisiert, um einen stets aktuellen Zustand abzubilden. Er bildet eine essenzielle Grundlage des BIM-Prozesses.

Ein nahtloser und effizienter Datenaustausch, der den digitalen Zwilling umgibt, ist ohne die Einführung eines CDE nicht realisierbar. Genau diese Abhängigkeit macht BIM und CDE im Bauwesen zu untrennbar verbundenen Konzepten.

Die Norm ISO 19650 ist ein globaler Standard zur Verwaltung von Bauwerksinformationen über den gesamten Lebenszyklus hinweg, unter Einsatz von Building Information Modeling (BIM).

Sie definiert ein Common Data Environment (CDE) als eine vereinbarte Informationsquelle für Projekte und legt verschiedene Elemente dieses Konzepts fest, darunter:

  • Standardisierte Benennungen.
  • Kontrolle von Datenrevisionen.
  • Einzigartige Kennzeichnungen für jede „Informationseinheit“.
  • Zuordnungen von Eignungsstatus zu allen Daten.
  • Detaillierte Prüfpfade

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