Projektdetail
High Speed Two, Vereinigtes Königreich
Vertragsmanagement für Megaprojekt High Speed Two
High Speed Two: Zugverbindung für Großbritannien
Vor 50 Jahren hat Japan die weltweit erste Trasse für Hochgeschwindigkeitszüge eröffnet, die die drei größten Städte des Landes verbindet. Die Vorteile sind unschätzbar: Die Zugstrecke eröffnet wirtschaftliche Möglichkeiten für Menschen im ganzen Land und hat sich als eine der meistgenutzten und gleichzeitig zuverlässigsten Bahnlinien der Welt etabliert.
In Großbritannien ist das Bahnnetz seit Jahrzehnten fester Bestandteil des Pendlerverkehrs. Das Passagieraufkommen in Großbritannien hat sich seit den 1990ern mehr als verdoppelt, wodurch die bestehenden Strecken zunehmend unter Druck stehen, sowohl in Sachen Infrastruktur als auch angesichts der Erwartungshaltung moderner Reisender.
In der Vergangenheit war London das große Wirtschaftszentrum des Landes; es wird jedoch immer deutlicher, dass Städte in ganz Großbritannien ihr eigenes Einzugsgebiet bilden. Es ist wichtig, dass auf dem Weg in das neue Digitalisierungs- und Konnektivitätszeitalter dafür gesorgt wird, dass das britische Transportnetz ein einfaches Pendeln ermöglicht, besonders zwischen dem Norden, den Midlands und dem Süden.
Projekt
High Speed Two (HS2) Ltd baut aktuell eine emissionsarme Hochgeschwindigkeitszugtrasse in Großbritannien. Die HS2-Trasse wird Großbritannien mithilfe von 25 Haltestellen zwischen Schottland und dem Südosten Englands verbinden. In der ersten Phase wird die Strecke von Birmingham nach London gebaut, die 2029 fertiggestellt werden soll. Die Phase zwei soll Manchester und Leeds miteinander verbinden. Die gesamte Strecke wird ein Ypsilon auf der Landkarte bilden, wobei die HS2-Züge im Norden auf den bestehenden Trassen nach Glasgow und Edinburgh weiterfahren.
Ziel des Projekts ist es, acht der zehn größten Städte Großbritanniens schnell, regelmäßig und zuverlässig miteinander zu verbinden. Besonders wichtig ist hierbei, dass die so dringend notwendige Kapazität bereitgestellt wird, damit Intercity-Verbindungen aus dem bestehenden Bahnnetz gestrichen werden können, wodurch mehr Platz für Regional-, Pendler- und Güterzüge frei wird. Die Trasse soll auch die emissionsarme Alternative zum Langstreckenverkehr werden. Eine Reise im HS2 soll 17-mal weniger CO2 freisetzen als der entsprechende Inlandsflug und siebenmal weniger CO2 als die gleiche Strecke mit dem Auto.
Die neue Hochgeschwindigkeitstrasse soll sich über 560 Kilometer erstrecken und Höchstgeschwindigkeiten von 360 km/h ermöglichen. Die Reisedauer wird so deutlich reduziert: Beispielsweise dauert eine Fahrt von Leeds nach Birmingham (aktuell 2 Stunden 49 Minuten) nicht einmal mehr halb so lang. Dasselbe gilt für die Strecke von Manchester nach London, die anstatt in über 2 Stunden in nur noch 67 Minuten zurückgelegt werden kann.
Bauphase
HS2 hat mit dem Bau begonnen, innovative Technologien genutzt und dabei die Zukunftsfähigkeit der modernen Infrastruktur im Auge behalten. Dazu zählen brandneue Stationen sowie verbesserte Züge und Ticketbuchungslösungen, damit die Nachfrage nach modernen Pendlerverkehrsmitteln gedeckt und das Reisen einfacher gemacht wird.
Der Bau umfasst neue Bahnstrecken, die Vorbereitung des Bodens (z. B. werden Rohrleitungen neu verlegt) und verschiedene Erdarbeiten. Die Auftragnehmer werden den Rückbau, ökologische Untersuchungen, Entwässerungsarbeiten und Bodensanierungen durchführen. Zu den obersten Prioritäten des Projekts gehören auch Umwelt- und Nachhaltigkeitsanforderungen, wobei ein Archäologenteam jahrhundertealte britische Geschichte entlang der Strecke ausgraben soll.
Es wird davon ausgegangen, dass zu Spitzenzeiten 30.000 Jobs einschließlich 2.000 Ausbildungsplätze durch das Bauprojekt entstehen. Sobald sie voll in Betrieb ist, werden 3.000 Menschen erforderlich sein, um die Strecke zu betreiben und instandzuhalten.
Herausforderungen
Wie bei einem Projekt dieser Größe zu erwarten ist, gibt es eine Vielzahl einzigartiger Herausforderungen, die während der Umsetzung bewältigt werden müssen. Dies gilt insbesondere für die Bauphase. Sie reichen von Umweltbedenken hin zu Behinderungen im Pendlerverkehr oder der Störung der Anwohner.
Es ist wichtig, dass jede Maßnahme ergriffen wird, um öffentliche Bedenken zu entkräften und gleichzeitig im Budget und im Zeitplan zu bleiben. Der fristgerechte Abschluss des gesamten Projekts hängt stark davon ab, dass die einzelnen Phasen den Zeitplan einhalten. Dabei ist jeder Hauptabschnitt des Baus genauso wichtig wie der letzte.
Lösungen
HS2 nutzt CEMAR seit 2015, um seine Verträge nach den Mustern NEC3 ECC, PSC und TSC zu managen. Innerhalb von CEMAR hat das Projekt über 400 laufende Verträge und nähert sich 5.000 aktiven Anwendern, darin eingeschlossen die Nutzer auf Seiten von HS2 und entlang der Zuliefererkette.
Teams können leicht konforme und auditierbare Bauberichte erstellen, da die CEMAR-Plattform die Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber und Auftragnehmern mit gemeinsam genutzten Ereignissen, Verzeichnissen und Erinnerungen fördert und bewährte Praktiken durch integriertes Vertragswissen begünstigt.
CEMAR Analytics bietet vollständige Sichtbarkeit über das gesamte Vertragsportfolio hinweg und ermöglicht es HS2, für das Verhaltensmanagement wichtige Performancewerte zu messen und nachzuverfolgen und gleichzeitig Trends zu identifizieren. Ohne Vertragsmanagementlösung würde dieser Prozess wohl ein Projekt mit einem so hohen administrativen Aufwand ausbremsen.
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